Eigenes Deck Bauen

[Nurodan]

Hallo Liebe Community

Bin seit gestern neu in diesem Forum unterwegs.
Spiele Seit gestern auch aktiv wieder Magic aber Online.
Habe in meiner Kindheit viel Magic gespielt.
Kommen wir zu meiner eigendlichen Frage, habe frühr nur Standart Decks gespielt also bin in den Laden meines Vertrauens und habe mir die Starter Packs gekauft und habe die dann immer so gespielt.
Habe mich nie dran gesetzt und eigende Decks gebaut.
Jetzt wollte ich mal nachfragen wie man so ein Deck gescheit zusammen Baut oder bzw wie man da am besten vorgeht.
Weil die Karten habe ja ziemlich viele Fähigkeiten usw.
Wie man was Kombieniert , wie ich die schwächen dann ausfindig machen und was alles so dazu gehört um ein gescheites Deck zusammen zu bekommen.

Mfg

[BoBWiz]

Hallo Nurodan,

tja ... da weiß man gar nicht wo man anfangen soll?

So einfach lässt sich das leider nicht beantworten. Es kommt auf das Format (Standard, Modern, usw.) an, sowie - und das ist am wichtigsten - was Du mit dem Deck vorhast.
Geht es um Online? Wenn ja Arena oder MTGO?
Willst Du mit Freunden ein paar Spiele zocken (casual) oder willst Du Turniere gewinnen?
Spielt Geld eine Rolle?
Was sind deine Vorlieben?

Grundsätzlich hätte ich folgendes - aus MEINER Erfahrung - beizutragen (Ich spiele nur analog):
Ich benötige zunächst ein Thema, eine Inspiration oder eine Karte, eine Fähigkeit, Synergien o.ä. die ich unbedingt spielen will - das schiebt ein Deck schon mal in eine bestimmte Richtung.
Dann empfehle ich die Grundstruktur: 20-20-20 (Also 20 Länder, 20 Nicht-Kreaturen, 20 Kreaturen) oder 10 Karten (jeweils Playsets) + 20 Länder = 60 Karten

Dann such ich entsprechende Karten aus dem Kartenpool (Format, Farben, Verfügbarkeit) aus und passe die 20-20-20 Struktur entsprechend an.
Beim zusammensuchen der Karten, achte ich schon auf die Manakurve. Ich suche also zuerst passende Karten für ein Mana, dann für 2 usw.

Alle Karten die ich aussuche, sollten irgendwie meine gewählte Strategie unterstützen oder eine Interaktion mit dem Gegner erlauben (meistens remouval in irgendeiner Form). Im besten Fall beides.

Jede Magiefarbe und Kombination hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Es gibt kein "ultimatives Deck" insofern wird es immer mal Spielkonstellationen geben, mit denen sich mein Deck schwer tun wird. Karten die speziell gegen diese Decks, gegen die mein Deck schwach ist sind, aber zu speziell sind um sie immer im Deck zu haben, wandern ins Sideboard.

Den Rest finde ich dann beim Spielen raus und passe das Deck, bzw. Sideboard gemäß meinen Spielerfahrungen weiter an.

Das waren meine 50 cent.

beste Grüße

p.s. Für ein eher wettbewerbsfähiges Deck empfiehlt sich vorher eine Analyse des Metas.

[Akira Foxmind]

Bobwiz hat das Ganze schon gut erklärt. Ich würde allerdings das 20-20-20 Verhältnis auf 24-16-20 anpassen. 20 Länder sind in den meisten Decks viel zu wenig. 16 nicht-Kreaturen Zauber und 20 Kreaturen sind ein gutes Verhältnis. Allerdings ändert sich dieses auch je nach Deck/Strategie teils stark.

Ich versuche mal das Ganze kurz zusammenzufassen:

1. Was für ein Deck? (aggro, control, combo, irgendwas dazwischen. Oder eine build-around Karte/Synergie)
2. Welche Farben? (evtl. schon durch eine Wunschkarte vorgegeben)
3. Je nachdem welche Antwort bei 1. steht passende Karten auswählen (z.b. Counterspells bei control, günstige aber starke Kreaturen bei aggro usw.)
    => hier ist es sehr hilfreich sich vergleichbare Decks anderer Spieler anzusehen und sich Inspiration zu holen!
    => annähernd jedes Deck möchte Removal (Karten die Karten des Gegners zerstören bzw. vom Feld entfernen) haben.
4. Den Stapel an ausgewählten Karten auf ca. 36 eingrenzen. Hierbei auf die Manakurve achten. Bei 36 Karten könnte das z.B. so aussehen:

Karten für:
1 Mana   -   XXXX => 4 Stück
2 Mana   -   XXXXXXXXX => 9 Stück
3 Mana   -   XXXXXXXXXX => 10 Stück
4 Mana   -   XXXXXXX => 7 Stück
5 Mana   -   XXXX => 4 Stück
6+ Mana -   XX => 2 Stück

Die Kurve sollte ihren Höhepunkt zwischen 2 und 3 haben. Ist sie zu hoch besteht die Gefahr dass du in den ersten Zügen nichts spielen kannst, ist sie zu niedrig wirst du schnell "zuviel Mana" zur Verfügung haben.

Wenn du meine erste Frage beantwortest (wenn du die 2. auch schon beantworten kannst, umso besser) können wir gerne gemeinsam eine beispielhafte Liste zusammenbauen und anhanddessen erklären. 

[Judaspriester]

Moin,

einige wichtige Hinweise gab es ja schon. Da du jedoch bereits erwähnt hattest, dass du Online spielst und daher einige zeitliche probleme wie das beschaffen von Karten und die Termine zum spielen weitestgehend wegfallen, Würde ich hier zu nem Ansatz raten, den man gerne in der Programmierung nutzt: Rapid Prototyping.

Bau dir doch einfach mal, unter berücksichtigung der Hinweise hier, nen Deck zusammen und spiel es 3-4 Runden (wirklich immer nen paar Runden spielen, um den Glücksfaktor beim ziehen ein wenig zu minimieren). Mach dir beim spielen nen paar kurze Notizen, was dir auffällt (stäken, schwächen, probleme, etc). Nach den proberunden schaust du dir die gesammelten Notizen einmal an undüberlegst an Hand dessen, was du am Deck ändern solltest. Anschließend wird wieder Probe gespielt.

Online hast du zwar den Nachteil, dass du dir nicht so einfach spezifische Karten kaufen kannst. Dafür fällt einiges an Zeit bei der eigentlichen Beschaffung weg und auch beim Testen bist du deutlich flexibler. Du musst also im Gegensatz zum physischen Deck nicht nach jeder größeren Änderung (also mehr als sideboard umstecken) auf die nächste Friday Night warten, um zu sehen was die Änderungen gebracht haben. Nutze diesen Vorteil und experimentiere.